Untersuchung der Akustik im Dauerbetrieb von Offshore – Windkraftanlagen in abnehmender Distanz zum Windpark
Senni Frank und Mathilda Wesche von der Halephagen-Schule Buxtehude starteten ihre Fahrt am 9. August in Warnemünde – Rostock. Die beiden Schülerinnen gingen den Auswirkungen des Dauerschalls durch Offshore-Windparks auf Meerestiere auf den Grund und führten auf ihrer Tour Schallmessungen in der Ostsee durch. Dabei wollten sie herausfinden, wie stark die Lautstärke unter Wasser mit zunehmender Entfernung vom Windpark abnimmt. Durch Unterwasserkameras wurde das Vorkommen von Tieren beobachtet und dokumentiert. Diese Aufnahmen geben Rückschlüsse darauf, wie die Kommunikation und Navigation von Meeressäugern wie dem Schweinswal durch den Lärm gestört werden. Begleitet wurde die Exkursion von Dennis Kühnel vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), unterstützt haben Gerhard Aretz (Autor: SONAR in Theorie und Praxis) und die Biologin Hanna Michel (M.Sc. Biologie).
09. - 13. August 2021
Das Team
Wissenschaftspat*innen
Weitere Unterstützung vom BSH: Jens – Georg Fischer und Fritjof Basan
Hanna Michel, Special Tours Island
Gerhard Aretz, Autor:
SONAR in Theorie und
Praxis)
Der Routenplan
Montagmorgen sind wir um 7:45 Uhr in Buxtehude losgefahren. Zuerst haben wir Senni abgeholt und dann ging es schon ab Richtung Warnemünde zum Corona-Test-Zentrum. Nach einem Test für jeden, alle waren zum Glück negativ, ging es weiter zum Yachthafen wo die ALDEBARAN bereits auf uns wartete.
Nach einer kurzen Begrüßung und einem ersten Kennenlernen des Teams und unserem Wissenschaftspaten Dennis Kühnel vom BSH gab uns Frank eine kleine Schiffsführung. Wir erhielten ein kurzes Briefing des grundsätzlichen Tagesablaufes.
Daraufhin gab es unsere erste Mahlzeit an Board: Spaghetti mit Soße.
Anschließend begannen wir mit der Durchsicht der Hydrophone und der Überprüfung des Materials auf Vollständigkeit, Funktionalität und Kompatibilität. Alles funktioniert! Unsere erste erfolgreiche Testmessung und Aufzeichnung im Hafenbecken hatten wir kurz darauf. Zusätzlich folgte die Kontrolle der Bojen und die Vorbereitung des autonomen Hydrophons.
Schließlich war es Zeit für das Abendessen und unsere erste Nacht an Bord. Bis morgen und gute Nacht!
7:30 Uhr Aufstehen
Zuerst gab es Frühstück mit frischen Bäckerbrötchen. Anschließend bekamen wir eine Sicherheitseinführung. Als nächstes haben wir das autonome Hydrophon zum Abwurf bereitgemacht. Die ALDEBARAN hat heute einen Neuzugang verzeichnet: Diana unsere Co-Skipperin.
Im Anschluss daran gab es Mittagessen. Danach wurden uns zwei Knoten beigebracht (Webeleinstek, Palstek) und haben diese geübt. Infolgedessen haben wir eine Testaufnahme mit dem autonomen Hydrophon im Hafenbecken gestartet. Währenddessen bereiteten wir ein zweites Hydrophon vor, welches man per Hand und am Kabel ins Wasser lässt und misst. Mit diesem haben wir die Aufnahmefunktion mit einem anderen Verstärker getestet, welche nicht geklappt hat.
Leider mussten wir unsere geplante Testfahrt außerhalb des Hafens etwas nach hinten verschieben, da es auf einmal sehr stark regnete und wir uns unter Deck verbarrikadieren mussten. Wortwörtlich verbarrikadieren, da wir den Tisch von oben benutzt haben um den Eingang an Board zu verschließen. Nachdem wir die Zeit produktiv nutzen und ordentlich Obst genascht haben, hörten wir über Funk einen Notruf mit, in dem zwei Personen in der kleinen Gewitterzelle verschollen waren. Schlussendlich wurden beide von einem Helikopter gefunden. Als sich die Regenwolken verzogen, war es auch schon soweit unsere Testfahrt nachzuholen. Auf unserer Fahrt aus dem Hafen fuhren wir an der hier positionierten Robbenstation vorbei. Die Robben waren wirklich niedlich!
Nachdem wir uns genug vom Hafen entfernt hatten warfen wir das autonomische Hydrophon aus und fuhren etwas weiter von der Stelle weg. Als nächstes hielten wir das zweite Hydrophon ins Wasser, welches wir einmal jeweils mit einer Bluetooth-Box & Kopfhörern verbunden haben und testeten ob man was hört (hat man).
Auf der Rückfahrt holten wir das autonome Hydrophon wieder aus dem Wasser heraus, werteten dies aus und halfen beim Anlanden und aßen zu Abend Nudeln mit Soße. Das war nun unser erster ganzer Tag an Bord der ALDEBARAN.
7:20 Uhr Aufstehen
Nachdem wir gemeinsam um 8 Uhr frische Brötchen gefrühstückt haben, sind wir gegen 10Uhr losgegangen, um uns in der Robbenstation die Robben genauer anzuschauen, die wir am Vortag bei unserer Testfahrt aus dem Hafen gesehen hatten. Insgesamt gab es dort drei verschiedene Arten: Seehunde, Seelöwen und einen Seebären, welche man allein schon an den Ohren und Schnurrhaaren unterscheiden konnte. Die Infotafeln vor Ort waren wirklich interessant, aber die Tiere selbst waren natürlich die Hauptattraktion und sehr süß!
Kurz nach unserem kleinen Ausflug zu den Robben aßen wir schon zu Mittag (Nudeln mit Käse, Tomate, Zwiebeln und Zucchini überbacken). Daraufhin tranken wir alle gemütlich noch einen Tee und testeten die Aufnahme Funktion vom Toughbook- Laptop mit dem Hydrophon #2 (S/N 26500524179) plus Impulsschallpegelmesser. Dies war erfolgreich!
Um uns endgültig für die etwas längere Hinfahrt vorzubereiten, luden wir die sperrigen und überflüssigen Gegenstände von Board und platzierten sie in Dennis Kühnels Auto. Das Kabel vom Hydrophon, womit wir die Aufnahmefunktion testeten, haben wir nochmals ordentlich aufgerollt und Fünferschritt-meter- Markierungen angebracht, um dieses morgen schnell auswerfen und genau die Tiefe messen zu können.
Uns kam im Laufe der Zeit noch die Idee, eine GoPro an das Gestell des autonomen Hydrophons festzumachen, damit wir auch coole Unterwasserbilder machen können, also überlegten wir uns noch einen guten Kamerawinkel und machten ein Testbild. Kurz bevor wir nun lossegelten, legten unsere Rettungswesten an. Ca. gegen 16 Uhr ging es dann auch schon los. Auf unserer Segeltour gab es lecker Fingerfood (Brot & Käse) und gegen späten Abend noch einen frischen Salat.
Den Sonnenuntergang vom Meer aus zu beobachten war phänomenal. Ab 21 Uhr konnten wir dann auch noch den kompletten Nachthimmel sehen und Sternbilder erkennen. Wir konnten sogar die Milchstraße und Sternschnuppen sehen. Das war wirklich ein schöner Anblick.
Damit wir genug Schlaf bekommen bevor wir morgen um 5 Uhr losfahren, gingen wir dann an unserem Ziel um 23 Uhr ins Bett.
Bis morgen!
4:20 Uhr Aufstehen
Gegen 5 Uhr morgens fuhren wir dann mit einer Tasse Tee in Richtung Windpark, was um die eine Stunde dauerte. Insgesamt war das Wasser sehr ruhig und fast spiegelglatt, da die Windstärke bei ungefähr 1 lag.
Nachdem wir in der Nähe vom Windpark ankamen, begannen wir auch direkt mit unseren Messungen, zuerst warfen wir das autonome Hydrophon aus, wo wir zuvor noch die GoPro mit Kabelbindern befestigt haben. Daraufhin haben wir in verschiedenen Abständen zum Windpark vier Messungen mit dem zweiten Hydrophon (26500524179) getätigt. Dies dauerte insgesamt zwei Stunden, woraufhin wir zurück zu dem autonomen Hydrophon fuhren, dies rauszogen und direkt das Bildmaterial der GoPro überprüften.
Kurz danach fuhren wir an die andere Seite des Windparks und warfen dort wieder das autonome Hydrophon aus.
Folgend darauf maßen wir wieder in mehreren Abständen zu dem ausgeworfenen autonomen Hydrophon. Die erste Messung war wieder 3 Minuten lang, während die zweite sich 5 Minuten langzog, da wir während der Aufnahme einen Schweinswal gesichtet haben und hofften, dass man ihn auf der Aufnahme hört.
Daraufhin machten wir uns wieder auf den Weg, um das autonome Hydrophon wieder hochzuziehen. Nachdem wir noch etwas weiter fuhren um das autonome Hydrophon nochmals für eine Vergleichsmessung zwischen den beiden Hydrophonen rauszuwerfen warteten wir ca. 1 Stunde mit Tee und deckten schon mal den Tisch für das Mittagessen (Kartoffeln mit Pilz Sauce).
Noch vor dem Essen holten wir das autonome Hydrophon aus dem Wasser und verstauten es sicher für unsere Rückfahrt.
Gegen 13 Uhr machten wir uns auf den Weg wieder zurück zum Rostocker Yachthafen. Kurz bevor wir im Hafen ankamen, machten wir kurz halt, schwammen etwas in der Ostsee und aßen danach Abendbrot. Daraufhin mussten wir uns schon von unserem Wissenschaftspartner verabschieden, da er etwas früher losmusste.
Nun ist es schon Abend und wir gehen heute etwas früher in die Koje aufgrund unseres langen Tages.