Eintrag von Mikroplastik durch Flussmündungen // Biologische Abbaubarkeit alternativer Kunststofffolien
Das zweite Team, bestehend aus Rebecca Rittner, Maria Messmer und Niklas Senz vom Immanuel-Kant Gymnasium in Tuttlingen, setzt sich für einen sauberen Ozean ein, der nicht durch Mikroplastik verschmutzt ist. Um diesem Ziel näherzukommen, haben die Schüler*innen einen alternativen Kunsstoff auf rein biologischer Basis (Chitosan und einem Lebensmittelzusatzstoff als Weichmacher) entwickelt. In ihrem Projekt haben sie dessen biologische Abbaubarkeit in der Wassersäule (Oberfläche, 5 Meter und Grund) überprüft. Von Board der ALDEBARAN aus führte das Schülerteam auch eine Mikroplastikkartierung in der Travemündung durch. Ihr Projekt wurde wissenschaftlich betreut von Lisa-Renana Kaiser (M.Sc., Projekt „Go Jelly“) von der Universität Hamburg (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Müller – Navarra).
24. - 31. Juli 2021
Das Team
Wissenschaftspatin
Lisa-Renana Kaiser
Studentische Hilfskraft, Universität Hamburg
Schülerforschungszentrum Hamburg gGmbH
Der Routenplan
Wir freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Projektfragen eine Woche lang auf dem Forschungsschiff ALDEBARAN in Niendorf nachgehen zu können. Zum einen wollen wir nämlich dem Eintrag von Mikroplastik durch Flussmündungen in das Meer auf den Grund gehen und des Weiteren herausfinden, wie biologisch abbaubar unsere selbst hergestellten Kunststofffolien im Meer sind. Denn Plastikmüll ist und bleibt ein großes Problem, das sich nicht in Luft auflöst, sondern zu dem Lösungen gefunden werden müssen.
Nachdem wir für den Meereswettbewerb angenommen worden waren, fuhren wir gleich am nächsten Wochenende zum ersten Vortreffen nach Hamburg. Dort trafen wir auch die anderen Teams und bekamen dann einen genaueren Eindruck vom Meereswettbewerb, indem uns zum Beispiel die ALDEBARAN und der Tagesablauf erklärt wurde. Wieder zu Hause in Tuttlingen, gingen dann auch schon alle Vorbereitungen los.
Folien mussten hergestellt werden, man brauchte ein genaues Konzept für die Durchführung unserer Forschungsthemen, Probengebiete für die Mikroplastikanalyse an Flussmündungen mussten ausgesucht, Materialien mussten abgepackt, hochgeschickt und Gespräche mit der Schiffcrew und unseren Wissenschaftspate mussten gehalten werden. Wir hatten auch ein Interview mit dem SWR über die Woche auf dem Schiff und sind jetzt bereit loszulegen.
Gerade sitzen wir gespannt in unseren Zugsitzen und freuen uns darauf, zusammen mit der Schiffscrew der deutschen Meeresstiftung und Wissenschaftler/-innen eine Woche forschen zu können.
Als wir abends endlich angekommen sind haben wir uns mit dem Schiff bekannt gemacht. Danach wurde das gemacht, was man als erstes am Meer machen sollte: eine wohl verdiente Runde schwimmen in der Ostsee.
Gearbeitet wird morgen, heute gehen wir früh ins Bett, damit wir für die nächsten Tage fit sind.
Wir werden euch auf dem Laufenden halten!
Nach dem Frühstück und einem kurzem Briefing haben wir uns an den Aufbau unserer Aquarien gemacht, die wir bei den MeerErlebnis-Tagen der deutschen Meeresstiftung in Niendorf ausstellen dürfen.
Dabei zeigen wir den Besuchern in zwei Aquarien, wie wir unsere biologischen Folien im Meer in Siebboxen anbringen und wie sich die Folien im Salzwasser verhalten.
Das ist Rebecca mit Emily und Simone, die in die Ausstellung im Biodiversitätszelt der deutschen Meeresstiftung betreuen. Links kann man nochmal schön den Aufbau unserer Siebkästen mit den biologischen erkennen, genau gleich haben wir die Kästen an den Bojen befestigt.
Danach haben eine kurze Pause am Strand gemacht, und konnten dann motiviert anfangen, die Bojen, an die wir unsere Folien in Siebkästen zur Überprüfung der biologischen Abbaubarkeit anhängen werden, vorzubereiten.
Mittags kamen Michael Braungart (der Entwickler des Cradle-to-Cradle-Konzept) und Monika Griefahn (die Gründerin von Greenpeace in Deutschland) bei der ALDEBARAN vorbei und wir konnten sogar ein Bild mit Ihnen machen. Das war eine überraschende und sehr lehrreiche Erfahrung mit so vielen Gründern reden zu dürfen.
Danach sind wir dann mit dem Schiff losgefahren, mussten noch einen Stopp auf Grund von schlechtem Wetter einlegen und konnten schließlich endlich unsere Bojen im Wasser einbringen.
Da wir alle unserer Tagesziele erreicht haben, sind wir abends zufrieden, aber auch sehr müde in unsere Kojen gegangen.
Wir freuen uns sehr, dass heute unsere Wissenschaftspatin Lisa -Renana Kaiser von der Uni Hamburg passend zum Frühstück in Niendorf angekommen.
Gleich danach kam dann die Journalistin Kerstin von Stürmer vom Radio-Sender NDR 90.3, um uns zu interviewen. Es gab schon viel über unser Projekt und unsere ersten Erfahrungen zum Meereswettbewerb erzählen.
Nach einem Wissenschafts- und Tagesbriefing haben wir vom Hafen in Niendorf abgelegt, um die ersten Sedimentproben für die Mikroplastikanalyse im Hafen von Neustadt, der Krempe und der Bucht zu entnehmen. Damit für die Probenentnahmen alles gut läuft, haben wir uns vorher einen genauen Ablauf und eine Aufgabenverteilung für die Proben überlegt, der dann nach jeder Probe besser funktioniert hat.
Nebenbei hat uns Sophie Steinhausen von der deutschen Meeresstiftung Seeknoten beigebracht, damit wir auf der ALDEBARAN besser mit anpacken konnten.
Auf dem Rückweg haben wir zur Erfrischung noch einen Badestopp eingelegt, um das schöne Wetter zu genießen.
Zurück in Niendorf haben wir unsere Trocknungsanlage für die Sedimentproben aufgebaut. Das Bild zeigt unsere Trocknungsanlage für die Sedimentproben. Das Sediment ist deswegen so dunkel, da in den meisten Proben aus der Hafengegend sehr wenig Sauerstoff bzw. keiner enthalten ist.
Nachdem unsere Proben versorgt sind, haben wir noch lecker Abend gegessen und gehen nun nach einem langen Tag in unseren Kojen schlafen.
Neuer Tag, neues Glück im Niendorfer Hafen – der Tag begann wieder mit einem leckeren Frühstück und einem informativen Briefing zum Tagesablauf.
Heute sind wir früh rausgefahren, da wir ein volles Programm vor uns haben. Erst haben wir zum ersten Mal unsere Bojen eingeholt und Folien herausgenommen, um die biologische Abbaubarkeit unserer Folien zu untersuchen.
Danach sind wir weitere an die Travemündung gefahren und dort weitere Sedimentproben zu nehmen.
Am Nachmittag kam Robert Habeck auf das Schiff und wir durften ihm unser Projekt zeigen und erklären. Er war sehr interessiert an unserem Thema und es war sehr cool einem so bekannten Politiker von unserem Forschungsprojekt erzählen zu können.
Danach haben wir uns um das Trocknen der neuen und gestrigen Proben gekümmert.
Vorbereiten der morgigen Versuche wurden natürlich auch gemacht, was diese jedoch sind erzählen wir erst morgen 😉
Voller Hunger und Elan starteten wir mit Frühstück in den Tag. Nach klar Schiff machen haben wir uns zum Stand aufgemacht und bereiteten die Folien zum Wiegen vor und die Bodenproben zur Analyse.
Wir teilten uns auf, Maria und Niklas wogen die Folien während Rebecca und Lisa die Bodenprobenanalyse vorbereiteten.
Nach diesen Aktionen haben wir ein leckeres Mittagessen gegessen. Am Mittag haben wir eine kleine Runde am Strand gemacht.
Als wir am Stand ankamen war überraschender der Bürgermeister von Niendorf da!
Nach einer Runde erklären von unserem Projekt haben wir unsere Wissenschaftliche Patin, Lisa verabschiedet, weil es Ihr letzter Tag auf der Aldebaran war.
Als Abendessen haben wir leckere Pommes gegessen. Und am Ende des Tages räumten wir noch die Vorbereitungen von der Bodenprobenanalyse, am Stand auf.
Seit heute Morgen ist Andreas Zerr bei uns auf der ALDEBARAN, um eine Kurzreportage über unser Projekt zu drehen.
Er hat uns sehr stürmisches Wetter mitgebracht: als wir nach dem Frühstück raus aufs Meer fahren, um unsere Folien in den Siebboxen rauszuholen, haben wir Windstärke 6 und einen Wellengang von bis zu zwei Metern, aber es ist alles gut gelaufen und zum Mittagessen hat die Sonne wieder geschienen!
Was für eine Überraschung: heute haben wir in den Siebboxen, die am Sediment lagen, sogar kleine Seesterne und eine Miesmuschel gefunden!
Nach unserer Folienuntersuchung haben wir mit einer Multiparameter-Sonde noch verschiedene Daten, wie Sauerstoffgehalt und pH-Wert, gemessen. Diese brauchen wir, um die Abbaubarkeit unserer Folien im Wasser besser zu verstehen.
Am Mittag haben wir unsere eingeholten Folien, die mittlerweile getrocknet sind, genauer analysiert und das Gewicht der getrockneten Folien dokumentiert. Es gab erstaunlicher Weise eine Gewichtsabnahme bis zu 50 % innerhalb von zwei Tagen.
Danach haben wir dann klar Schiff gemacht und lecker Crêpes gegessen.
Wir hatten am Abend noch zeit für uns, also sind wir am Abend an die Strandbar von Niendorf gegangen.
Der Tag endete mit guten Ergebnissen, leckeren (natürlich alkoholfreien) Drinks und einer wunderbaren Aussicht.
Heute gibt es nicht ganz so viel zu berichten wie sonst, da heute Aufräumtag war.
Nach dem Frühstück haben wir gleich angefangen, unsere Forschungsutensilien wieder zu verpacken und sendebereit zu machen.
Wir haben unsere Reisetaschen gepackt, und sowohl auf Deck als auch unter dem Deck aufgeräumt und geputzt.
Zudem haben wir zwischendurch noch die letzten alternativen Kunststofffolien, die wir erst am vorherigen Tag herausgeholt hatten, gewogen und Auffälligkeiten dokumentiert.
Als am Nachmittag alles erledigt war, hat uns Sophie Eis und Smoothies spendiert und wir konnten den effektiven Tag entspannt am Strand beenden.
Der aller letzte Tag unserer Woche auf der ALDEBERAN startet ganz früh mit einer Ausfahrt um 5 Uhr morgens.
Heute wollen wir noch vor der Rückfahrt die letzten Kunststofffolien mitsamt den Bojen, an denen die Folien befestigt waren, herausholen.
Nach dem Sonnenaufgang erreichen wir die Bojeninstallation und holen diese aus dem Wasser. Mit den Bojen an Bord, war es nun Zeit die Taschen zu packen. Davor haben wir aber die Boxen mit unserem Equipment versendet. Niemand möchte ja ca. 10 Kilo an Equipment auf eine 11 Stunden Reise mitnehmen, oder?
Es gab eine Verabschiedung, die uns gezeigt hat, wie schnell die Woche vorbeiging. Es war eine gute Woche auf der ALDEBARAN, für uns und unser Projekt!
Wir haben nun die Erfahrung bekommen auf einem Forschungsschiff zu an einem eigenen Projekt zu arbeiten und konnten dieses erfolgreich umsetzen! Außerdem sind wir gespannt, welche Möglichkeiten in Zukunft für unser Projekt ergeben werden.