Thema: Arzneistoffe im Wasser – Eine Gefahr für Süß- und Salzwasserökosysteme?

Neben dem bekannten Meeresmüll ist die zunehmende Zahl von schwer abbaubaren Chemikalien, wie beispielsweise Schmerzmitteln, eine zunehmende Gefahr für unseren Ozean. Ein bereits eingespieltes Team des Schülerforschungszentrum Südwürttemberg aus Tuttlingen hat im Rahmen
seines Projektes Gewässerproben in der Donau und in der Neustädter Bucht in unterschiedlichen Entfernungen zu Kläranlagen genommen und in abweichenden Tiefen auf Schadstoffe untersucht. Das Team möchte herausfinden, inwieweit die Schadstoffe sich mehr anhäufen und ob und
inwiefern sie beispielsweise in Pflanzen gespeichert werden und so in die Nahrungskette gelangen.

  • Zeitraum: Sonntag, 17. Juli bis Freitag, 22. Juli 2022
  • Startzeit: 17.07.22
  • Treffpunkt: ALDEBARAN, Hafen Lübeck
  • Forschungsgebiet: Ostsee: Lübeck, Travemünde, Heiligenhafen
  • Zielhafen: Hafen Heiligenhafen
  • Ende der Exkursion: 22.07.2022
  • Schülerinnenteam: Emilie Altermann, Charlotte Heni, Lara Peinemann
  • Wissenschaftspaten: Dr. Frank Sacher (DVGW-Technologiezentrum Wasser), Abteilungsleiter Wasserchemie, Dr. Lars Wilhelm, Labor Dr. Kramer

Tagebuch

Hallo, wir sind Lara, Charlotte und Emilie und wir wollen mit unserem Projekt beim Meereswettbewerb Arzneimittelrückstände in Gewässern nachweisen, um Aufmerksamkeit auf die starke Belastung unserer Gewässer, durch das Konsumverhalten unserer Gesellschaft zu lenken. Dafür nehmen wir an bestimmten Messstellen auf der Ostsee Wasserproben aus verschiedenen Tiefen. Wir versuchen außerdem Rückstände in Pflanzen zu finden und wollen dafür selber Pflanzen hochtauchen.

Sonntag

Heute mussten wir sehr früh aufstehen um unseren Zug nach Lübeck nicht zu verpassen. Nach einer 9 stündigen Zugfahrt sind wir an der Aldebaran angekommen, wo wir herzlich empfangen wurden. Direkt nachdem wir auf dem Schiff waren und kurz erste Absprachen getroffen haben sind wir schon losgefahren, um die letzte Brückenöffnung an diesem Tag nicht zu verpassen. Auf der anderen Seite haben wir auf einen schöne Naturbucht zugesteuert und durften sogar selbst mal ans Steuer. Dort haben wir dann den groben Verlauf der Tour geplant und unsere Probenahmestellen bestimmt.

Segeln nach einer Einweisung am ersten Tag

Montag

Heute sind wir nach dem täglichen Briefing losgefahren. Erfreulicherweise war der Wind gut genug um zu segeln, weshalb wir größtenteils aus der Trave nach Neustadt raus gesegeln konnten. Unser Plan war einmal eine Probenstrecke von Neustadt 25km Richtung Meer und einmal von Lübeck 50km Richtung Meer abzufahren. Nachdem wir das Messequipment kennengelernt haben, konnten unsere Messungen schon losgehen, was relativ gut geklappt hat. Die meisten unsere Proben vom Neustadt-Transekt konnten wir noch am heutigen Tag holen. Die letzten beiden sind für morgen eingeplant. Anschließend sind wir in den Hafen von Neustadt gefahren um dort die Nacht zu verbringen. Überraschenderweise war es, obwohl es erst der zweite Tag auf dem Schiff war, ein sehr merkwürdiges Gefühl vom Schiff runter zu gehen und wieder so viele Menschen zu sehen und auf festen Boden zu laufen.

Team bei der Probennahme und m Hafen von Neustadt

Dienstag

Heute ist unser Kameramann Julius gekommen, der uns für den heutigen Tag filmen und uns interviewen sollte. Nachdem wir das Schiff nochmal aufgeräumt und Julius abgeholt haben, sind wir auch schon zu unseren letzten beiden Messstellen in Neustadt losgefahren. Als wir das erledigt hatten sind wir zu der weitest entfernten Messstelle auf unserem Lübeck-Transekt mit 50km Entfernung von der Lübecker Kläranlage gefahren. Auf dem Weg dorthin konnten wir insgesamt 7 Delfine sehen, was wirklich cool war. Es war sehr heiß, weshalb wir an der Messstelle angekommen, nach der Probennahme, schwimmen gegangen sind. Es war wirklich unglaublich schön, weil wir mitten im Meer waren und niemand um uns herum. Nachdem wir uns wieder aufgewärmt hatten, sind wir die Strecke Richtung Lübeck noch ein Stück abgefahren und dann zurück nach Neustadt, um erst tauchen zu gehen, um ein paar Wasserpflanzen aus dem Wasser zu holen und anschließend Julius wieder abzusetzen. Heute war wirklich ein aufregender Tag und auch sehr anstrengend, weshalb wir froh waren, als wir nach Niendorf zum Hafen gefahren sind und nach dem Pommesessen schlafen gehen konnten.

Team beim Fahren und Tauchen von Wasserpflanzen

Mittwoch

Heute war der heißeste Tag, schon um 12 Uhr hatte es über 30 Grad, weshalb wir froh waren, dass wir heute mit dem Tauchen angefangen haben und haben dort viele verschiedene Pflanzen- und Algenarten finden, unter anderem auch Rotalgen. Wir waren heute sogar zweimal tauchen, das zweite Mal allerdings nicht so erfolgreich. Außerdem haben noch ein paar der Lübeckproben genommen. Zu den letzten Probeorten für heute sind wir auch noch einmal gesegelt. Jetzt haben wir wieder an einer Naturbucht geankert und genießen noch ein bisschen die warme Abendsonne.