Presseinformation

Mikroplastik im Meer trotz Kläranlagen.

Neues Analyseverfahren entwickelt. Schülerteams aus Hamburg und Baden-Württemberg sorgen sich um Mikrofasern und Mikroplastik in unseren Ozeanen.

Düsseldorf, 19. Januar 2020. Eine neuartige Färbemethode könnte künftig Analysen von Mikroplastik in Gewässern schneller und kostengünstiger machen. Entwickelt wurde diese von einem der Gewinnerteams des 15. Meereswettbewerbs „Forschen auf See“, vom Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd. Auf ihrer Tour auf dem Forschungsschiff ALDEBARAN von Hamburg über Cuxhaven nach Helgoland suchten Lewin Tu, Katharina Köppe und Paul Schröder in 14 Sedimentproben nach Mikroplastik. Das zweite Meereswettbewerb-Team vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Hamburg fand bei Untersuchungen in Elbe und Ostsee jeweils bis zu 1.000 Fasern pro Tonne Wasser, die beim Waschen von synthetischer Kleidung durch die Kläranlagen in unsere Gewässer gelangten. Kim Zierahn, Hiva Bingöl und Lisa Matthies suchten auf ihrer Expedition von Hamburg bis Timmendorf insbesondere in der Nähe von Kläranlagen nach Mikroplastik, um festzustellen, dass diese Mikroplastik nicht herauszufiltern scheinen. Die beiden Siegerteams wurden auf der weltgrößten Wassersportmesse boot in Düsseldorf von Profisegler Boris Herrmann vom Team Malizia und boot-Direktor Petros Michelidakis sowie Frank Schweikert, Vorstand der Deutschen Meeresstiftung, ausgezeichnet.

Trotz Wellen bis zu eineinhalb Metern Höhe gelang es dem Team aus Schwäbisch Gmünd, Sedimentproben mit einem Spezialgreifer an Bord des segelnden Forschungsschiffes zu holen und diese an Bord und später auch im Labor auf Spuren von Mikroplastik zu untersuchen. Bei dem neuartigen Verfahren handelt es sich um einen optischen Schnelltest mit dem fluoreszierenden Farbstoff Nilrot, der ergänzend zu bisherigen Verfahren angewendet werden könnte. Wissenschaftlich wurde das Team von Wissenschaftspatin Julia Prume von der Philipps-Universität Marburg betreut, die im Universitätslabor an einem ähnlichen Analyseverfahren forscht.

Beide Teams bewerben sich mit ihren Ergebnissen zusätzlich beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“. „Intelligente Köpfe sind die Basis für unseren Wohlstand im Land“, lobte der Sprecher der Jury und Meeres- und Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl die Leistungen der Schülerteams beim15. Meereswettbewerb und bezeichnete die Initiative als ein wichtiges Element in der Bildungslandschaft in Deutschland.

Meereswettbewerb „Forschen auf See“
Mit großem Erfolg findet der Meereswettbewerb „Forschen auf See“ bereits seit 2005 an Bord des bekannten Medien-und Forschungsschiffes ALDEBARAN statt. Nachwuchsforscher und die Öffentlichkeit werden mit dem bundesweiten Wettbewerb für das Meer als größtes Ökosystem auf dem Planeten Erde begeistert. Über verschiedene Medienkanäle kann die Öffentlichkeit beim Wettbewerb mitfiebern und die Experimente und Begeisterung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses an Bord live mitverfolgen.
Ihre Forschungsideen können Schülerteams noch bis 31. März 2020 bei der Deutschen Meeresstiftung einreichen um sich für eine Expedition in den kommenden Sommerferien zu qualifizieren.

Sponsoren des Meereswettbewerbs sind die Deutsche Meeresstiftung und die Adalbert-Zajadacz-Stiftung sowie zahlreiche Unternehmen und Förderer, die seit Jahrzehnten mit großem Engagement das technische Equipment und das Forschen an Bord der ALDEBARAN unterstützen. Der Meereswettbewerb wurde vielfach ausgezeichnet und fünf Teams wurden bereits Gewinner oder sogar Bundessieger bei „Jugend forscht“. Die wissenschaftliche Expertise des Wettbewerbs wird durch das Engagement zahlreicher Meeresforscher aus namhaften deutschen For-schungsinstituten als Wissenschaftspaten gestützt.

Deutsche Meeresstiftung
Die Deutsche Meeresstiftung fördert als Dialogplattform den Informationsaustausch von Meeresakteuren aus allen Sektoren und die Zusammenarbeit für den Schutz und eine nachhaltige Entwicklung der Meere. Die Stiftung identifiziert Ozeanakteure und deren Projekte und vermittelt Wissen um Nutzung und Schutz der Ozeane, wie beispielsweise in der Initiative „love your ocean“, die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal auf der weltgrößten Wassersportmesse boot in Düsseldorf ein starkes Ozeanbewusstsein schafft. Insbesondere setzt sich die Stiftung dafür ein, das Meer in allen Bildungsbereichen zu verankern und junge Menschen zu erreichen und zu sensibilisieren.

Pressekontakt:
Deutsche Meeresstiftung
Ansprechpartnerinnen: Katrin Heratsch & Katrin Meyer
presse@meeresstiftung.de
Tel: +49 (0)40-325 721 0
Fax: +49 (0)40-325 721 21
www.meeresstiftung.de